
Hydroxymethylfurfural (HMF) entsteht, wenn sich Wasser aus Einfachzuckern abspaltet – betroffen ist vor allem Fruktose. Im Gegensatz zu Zucker können die Bienen das HMF nicht verdauen. Das Bieneninstitut Celle hat herausgefunden, dass sich die Sterberate der Bienen bei einer HMF-Belastung von 1g HMF je kg Futter verdoppelt im Vergleich zu unbelastetem Futter. Es ist besonders gefährlich, wenn die Bienen über lange Zeit viel HMF zu sich nehmen. Vor allem bei Winterbienen, die sechs Monate leben, wäre es dramatisch, wenn sie an schlechtem Futter zu früh sterben.
Wie lässt sich HMF im Futter vermeiden?
- Futter nicht lange lagern und frisch füttern
- Frischen Sirup (oder Zuckerwasser) nicht mit altem mischen
- Futter kühl und dunkel lagern, am besten unter 20 °C
- Lieferanten nach Analyse fragen: Der HMF-Gehalt sollte unter 60 mg HMF/kg Futter liegen
- Kein Honig aus dem Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer füttern
Kein HMF-Risiko bei Zuckerwasser
Bei einer 1:1-Lösung löst sich der Zucker nach mehrmaligem Rühren schnell in kaltem Wasser auf. Bei einer dickeren 3:2-Lösung ist es besser, wenn das Wasser warm ist – sonst setzt sich der Zucker am Boden ab. Wichtig ist aber, dass das Wasser bei der Zuckerwasser-Herstellung nicht kocht. Sonst besteht das Risiko, dass HMF entsteht. Haushaltszucker besteht aus dem Mehrfachzucker Saccharose, aus dem sich kein HMF bildet. Wird die Lösung zu heiß oder wird Säure zugegeben, spaltet sich die Saccharose in Glukose und Fruktose auf und dann kann HMF entstehen. In älterer Imkerliteratur wird zwar empfohlen, die Zuckerlösung so für die Bienen zu invertieren – dieses Vorgehen ist allerdings schädlich für die Bienen.
Das Bieneninstitut Celle hat zu diesem Thema ein Merkblatt geschrieben: Bienengerechter Futterzucker
von Boris Bücheler