01. Februar 2023

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Imkern übers Jahr: Bienensaison vorbereiten im Februar

Indem man die Drähte durch einen Rillenrad-Drahtspanner zieht, verleiht man ihnen die notwendige Spannung.
Arbeitsplatz zum Einziehen und Spannen der Rähmchendrähte.

Im Februar kontrollieren wir den Bienenstand und das Futter. Dadurch, dass es sonst noch wenig zu tun gibt, steht das Bienensaison vorbereiten an. In früheren Jahren drahtete unser Monatsbetrachter Bruno Binder-Köllhofer die Rähmchen im Januar und Februar. Und reinigte die alten Rähmchen. Wenn die Zeit knapp wird, reicht dazu aber auch der März. Dann wird es schon wärmer und abends ist es länger hell.

Links zum Artikel aus dem Februar-Heft

Bienensaison vorbereiten: Rähmchen drahten und spannen

Mittelwände werden so eingelötet, dass unten ein Spalt von 2-3 mm bleibt. So haben sie im warmen Bienenstock noch ausreichend Platz sich auszudehnen und werden von den Bienen am Unterträger angebaut.

Rähmchen drahten: Rähmchen sind waagerecht gedrahtet. So können sich Ober- und Unterträger durch die Spannung nicht zusammenziehen. Außerdem entsteht so oben und unten kein nachträglicher Abstand. Die Edelstahl-Drähte sollten wie Saiten klingen.

Bienensaison vorbereiten: Wahl des Standorts

Unser Monatsbetrachter 2023 empfiehlt jedem Imker, mindestens zwei Bienenstandorte zu haben. Einen zum Überwintern der Völker. Sowie einen saisonal für die Ableger. So kann man die Standorte auch vergleichen. Und ermitteln, welcher für die Entwicklung der Bienenvölker besser geeignet ist. Vor der Saison ist ein geeigneter Zeitpunkt, einen Standort zu wählen oder einen alten zu überdenken.

Bienensaison vorbereiten: Wahl der Beuten- und Rähmchenmaße

Unser Monatsbetrachter hat seine Imkerei im Zandermagazin begonnen. Mit zehn Rähmchen und zweiräuming überwinternd. Seit mehr als zehn Jahren nutzt er nun Flachzargen (2/3, 159 mm hoch) als Honigräume und Zander normalhoch als Brutraum.

Links Hohenheimer Einfachbeute im Zandermaß. Die beiden unteren Zargen im Zander-normalhoch mit 220 mm, die dritte als Zander-halbhoch mit 159 mm Rähmchenhöhe.Rechts eine Zandant- bzw. Dadantbeute mit großem Brutraum und halbhoher Honigzarge.
Links Hohenheimer Einfachbeute im Zandermaß. Die beiden unteren Zargen im Zander-normalhoch mit 220 mm, die dritte als Zander-halbhoch mit 159 mm Rähmchenhöhe.Rechts eine Zandant- bzw. Dadantbeute mit großem Brutraum und halbhoher Honigzarge.
Hoher Boden mit quer verlaufenden Leisten als Bausperre. Durch die Keilform der Leisten fallen Varroamilben weiterhin zur Diagnose auf die Bodeneinlage.

Für Einsteiger ist die Auswahl an Beutensystemen und Rähmchenmaßen groß. Man sollte den Empfehlungen der betreuenden Person aus dem Verein folgen. Damit hat man schon jemanden, der System und die Völkerführung kennt. Und diese auch vermitteln kann. Denn mit der Kastenwahl wird die Betriebsweise mehr oder weniger festgelegt.

Rähmchenwahl: Beespace – Bienenabstand beachten

Bei jeder Beute muss der sogenannte Beespace von ca. 8 mm (+/- 2 mm) zwischen den beweglichen Bauteilen eingehalten werden. Denn wenn die Abstände kleiner sind, wird der Spalt mit Propolis gefüllt. Und wenn die Abstände größer sind, werden Wachszellen errichtet. Somit sollte der Abstand von Rähmchenmitte zu Rähmchenmitte 35 Millimeter betragen. So entstehen ausreichend breite Waben ohne Wildbau.

Auch bei zu viel Seitenabstand der Waben zur Beutenwand entsteht vor allem bei starkem Nektareintrag häufig Wildbau.
Auch bei zu viel Seitenabstand der Waben zur Beutenwand entsteht vor allem bei starkem Nektareintrag häufig Wildbau.

Abstandshalter: Polsternägel

Als Abstandsvorrichtung haben sich Polsternägel bewährt. Dafür wählt man zwei Stück: Diese nagelt man jeweils im oberen Drittel des rechten Seitenteils. So halten sie den richtigen Abstand. Damit besteht kaum Quetschgefahr für Bienen. Und auch kaum Propolis-Auftrag.

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Abstandshalter: Hoffmannrähmchen

Bei den Hoffmannseitenteilen muss man sehr aufpassen, dass man beim Wiedereinhängen und Zusammenrücken keine Bienen quetscht und dass die Rähmchen ohne Spalt (!) zusammengeschoben werden. Andernfalls wird der Platz für die Rähmchen zunehmend kleiner (Propolis in den Spalten).

Zander-Normal-Zarge mit Rähmchen mit Hoffmannseitenteilen.
Zander-Normal-Zarge mit Rähmchen mit Hoffmannseitenteilen.

Abstandshalter: Abstandsrechen

Bruno Binder-Köllhofer rät von Abstandsrechen ab. Denn damit verhindert man das Verschieben mehrerer Rähmchen im Block. Außerdem erschweren sie die Durchsicht. Und gefährden die Bienen durch Quetschgefahr.

Abstandshalter: Modifizierte Rähmchen

Hier sind die Oberträger so breit, wie die fertig ausgebauten Waben. Mit 19 mm Dicke sind sie auch so hoch, dass schon deswegen weniger Wildbau darüber entsteht. Andererseits ist der Spalt aber eng, sodass man den Bienenbesatz darunter oft schlecht erkennen kann und zum Greifen jeweils die Rähmchen verrücken muss.

Modifizierte Oberträger (roter Pfeil) schließen in der Breite genau mit der ausgebauten Waben-
seite ab, und durch ihre Dicke entsteht, beim Einhalten des Beespaces oben, weniger Wildbau. Unten sind auch 6-8 mm einzuhalten (grüner Pfeil).
Modifizierte Oberträger (roter Pfeil) schließen in der Breite genau mit der ausgebauten Waben- seite ab, und durch ihre Dicke entsteht, beim Einhalten des Beespaces oben, weniger Wildbau. Unten sind auch 6-8 mm einzuhalten (grüner Pfeil).

Bienensaison vorbereiten: Was steht im Februar an?

  • Rähmchen vorbereiten
  • leere Beuten und Zubehör reinigen
  • leere Beuten und Zubehör gegebenenfalls reparieren
  • potenzielle Bienenstandorte erkunden

Am Bienenstand

  • Flugloch auf Durchgängigkeit für Bienen prüfen
  • Bodenschieber einlegen (Monatsanfang)

Am Monatsende

  • Gemülldiagnose (u.a. belagerte Waben, Zuckerkrümel)
  • Futterkontrolle und ggf. Bienensitz korrigieren
  • Futerkontrolle
  • Gegebenenfalls den Bienensitz korrigieren