Imkern übers Jahr: Bienensaison vorbereiten im Februar

Rähmchen nachspannen: Haben Sie Ihre Rähmchen für die anstehende Bienensaison schon geprüft? Mit einem Rillenrad-Drahtspanner bringt man wieder Spannung in die Rähmchen. Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Im Februar kontrollieren wir den Bienenstand und das Futter. Dadurch, dass es sonst noch wenig zu tun gibt, steht das Bienensaison vorbereiten an. In früheren Jahren drahtete unser Monatsbetrachter Bruno Binder-Köllhofer die Rähmchen im Januar und Februar. Und reinigte die alten Rähmchen. Wenn die Zeit knapp wird, reicht dazu aber auch der März. Dann wird es schon wärmer und abends ist es länger hell.

Links zum Artikel aus dem Februar-Heft

Bienensaison vorbereiten: Rähmchen drahten und spannen

Mit dieser Vorrichtung kann man Rähmchen leicht drahten und spannen. Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Rähmchen drahten: Rähmchen sind waagerecht gedrahtet. So können sich Ober- und Unterträger durch die Spannung nicht zusammenziehen. Außerdem entsteht so oben und unten kein nachträglicher Abstand. Die Edelstahl-Drähte sollten wie Saiten klingen.

Mittelwände werden so eingelötet, dass unten ein Spalt von 2-3 mm bleibt. So haben sie im warmen Bienenstock noch ausreichend Platz sich auszudehnen und werden von den Bienen am Unterträger angebaut. Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Bienensaison vorbereiten: Wahl des Standorts

Unser Monatsbetrachter 2023 empfiehlt jedem Imker, mindestens zwei Bienenstandorte zu haben. Einen zum Überwintern der Völker. Sowie einen saisonal für die Ableger. So kann man die Standorte auch vergleichen. Und ermitteln, welcher für die Entwicklung der Bienenvölker besser geeignet ist. Vor der Saison ist ein geeigneter Zeitpunkt, einen Standort zu wählen oder einen alten zu überdenken.

Standortwahl: Wo stelle ich meine Bienen auf?

Bienensaison vorbereiten: Wahl der Beuten- und Rähmchenmaße

Links steht die Hohenheimer Einfachbeute im Zandermaß. Die beiden unteren Zargen im Zander-normalhoch mit 220 mm, die dritte als Zander-halbhoch mit 159 mm Rähmchenhöhe. Rechts steht eine Zandant bzw. Dadantbeute mit großem Brutraum und halbhoher Honigzarge. Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Unser Monatsbetrachter hat seine Imkerei im Zandermagazin begonnen. Mit zehn Rähmchen und zweiräuming überwinternd. Seit mehr als zehn Jahren nutzt er nun Flachzargen (2/3, 159 mm hoch) als Honigräume und Zander normalhoch als Brutraum.

Für Einsteiger ist die Auswahl an Beutensystemen und Rähmchenmaßen groß. Man sollte den Empfehlungen der betreuenden Person aus dem Verein folgen. Damit hat man schon jemanden, der System und die Völkerführung kennt. Und diese auch vermitteln kann. Denn mit der Kastenwahl wird die Betriebsweise mehr oder weniger festgelegt.

Hohe Böden sollten quer verlaufende Leisten als Bausperre haben. Durch die Keilform der Leisten fallen Varroamilben weiterhin zur Diagnose auf die Bodeneinlage. Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Rähmchenwahl: Beespace – Bienenabstand beachten

Bei zu viel Seitenabstand der Waben zur Beutenwand entsteht vor allem bei starkem Nektareintrag häufig Wildbau.
Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Bei jeder Beute muss der sogenannte Beespace von ca. 8 mm (+/- 2 mm) zwischen den beweglichen Bauteilen eingehalten werden. Denn wenn die Abstände kleiner sind, wird der Spalt mit Propolis gefüllt. Und wenn die Abstände größer sind, werden Wachszellen errichtet. Somit sollte der Abstand von Rähmchenmitte zu Rähmchenmitte 35 Millimeter betragen. So entstehen ausreichend breite Waben ohne Wildbau.

Abstandshalter: Polsternägel

Als Abstandsvorrichtung haben sich Polsternägel bewährt. Dafür wählt man zwei Stück: Diese nagelt man jeweils im oberen Drittel des rechten Seitenteils. So halten sie den richtigen Abstand. Damit besteht kaum Quetschgefahr für Bienen. Und auch kaum Propolis-Auftrag.

Abstandshalter: Hoffmannrähmchen

Hoffmann-Rähmchen haben oben verdickte Seitenteile. Damit hält man automatisch den beespace ein – die Bienen kommen unten lang, ohne die Wachsbrücken zwischen die Rähmchen zu bauen. Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Bei den Hoffmannseitenteilen muss man sehr aufpassen, dass man beim Wiedereinhängen und Zusammenrücken keine Bienen quetscht und dass die Rähmchen ohne Spalt (!) zusammengeschoben werden. Andernfalls wird der Platz für die Rähmchen zunehmend kleiner (Propolis in den Spalten).

Abstandshalter: Abstandsrechen

Bruno Binder-Köllhofer rät von Abstandsrechen ab. Denn damit verhindert man das Verschieben mehrerer Rähmchen im Block. Außerdem erschweren sie die Durchsicht. Und gefährden die Bienen durch Quetschgefahr.

Abstandshalter: Modifizierte Rähmchen

Modifizierte Oberträger (roter Pfeil) schließen in der Breite genau mit der ausgebauten Wabenseite ab. Durch ihre Dicke entsteht, beim Einhalten des Beespaces oben, weniger Wildbau. Unten sind auch 6-8 mm einzuhalten (grüner Pfeil). Foto: Bruno Binder-Köllhofer

Hier sind die Oberträger so breit, wie die fertig ausgebauten Waben. Mit 19 mm Dicke sind sie auch so hoch, dass schon deswegen weniger Wildbau darüber entsteht. Andererseits ist der Spalt aber eng, sodass man den Bienenbesatz darunter oft schlecht erkennen kann und zum Greifen jeweils die Rähmchen verrücken muss.

Bienensaison vorbereiten: Was steht im Februar an?

Allgemein

  • Rähmchen vorbereiten
  • leere Beuten und Zubehör reinigen
  • leere Beuten und Zubehör gegebenenfalls reparieren
  • potenzielle Bienenstandorte erkunden

Am Bienenstand

  • Flugloch auf Durchgängigkeit für Bienen prüfen
  • Bodenschieber einlegen (Monatsanfang)

Am Monatsende

  • Gemülldiagnose (u.a. belagerte Waben, Zuckerkrümel)
    Futterkontrolle und ggf. Bienensitz korrigieren
  • Futerkontrolle
  • Gegebenenfalls den Bienensitz korrigieren

von Bruno Binder-Köllhofer

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