
Foto: Universität Hohenheim / Bettina Ziegelmann
Forschern der Universität Hohenheim in Stuttgart gelang es eine Substanz zu finden, die als Grundlage für ein zukünftiges Medikament, Honigbienen mit einem relativ geringen Arbeitsaufwand von der gefürchteten Varroa-Milbe befreien könnte. Bei der Substanz handelt es sich um Lithiumchlorid. Nach über 25 Jahren Forschung steht damit erstmals ein neuer Wirkstoff im weltweiten Kampf gegen die Varroa-Milbe zur Verfügung, der völlig anders wirkt als bisherige Mittel – nämlich über die Fütterung.
Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, erklärt die Vorteile des Wirkstoffs: „Lithiumchlorid kann man Bienen in Zuckerwasser aufgelöst füttern. Bei unseren Versuchen haben bereits geringe Mengen der Salzlösung ausgereicht, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten – ohne Nebenwirkungen für die Bienen.“
Bevor der Wirkstoff jedoch als Medikament für Bienen auf den Markt kommen kann, sind weitere Tests nötig, um die geeignete Dosierung zu bestimmen und Nebenwirkungen für Bienen und Gefahren für den Anwender sowie das Risiko von Rückständen in Bienenprodukten auszuschließen. Derzeit laufen zwar bereits Gespräche mit Unternehmen mit dem Ziel einer Produktentwicklung und Zulassung. Bis es soweit ist, sind daher die bisher bekannten Bekämpfungsmethoden die Mittel der Wahl. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit ist auch nicht zu erwarten, dass damit alle Problem der Varroabekämpfung für immer gelöst sind.
Quelle und mehr Infos: https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?tx_ttnews%5Btt_news%5D=38676&cHash=6eec546b4790d34639e64eb7e1ce0463
Original-Publikation: https://www.nature.com/articles/s41598-017-19137-5