Mehrfachpaarung der Bienenkönigin erhöht Überlebensrate

Königinnen der Honigbiene paaren sich idealerweise mit mehreren Drohnen. Über die enormen Vorteile dieses Paarungsverhaltens haben Studien aus den letzten Jahren bereits berichtet. Die „Vielmännerei„ (Promiskuität) sorgt nämlich für Nachkommen, die sich genetisch stark unterscheiden. Genetisch uneinheitliche Völker sind offensichtlich produktiver und robuster. Neben einer höheren Wabenbauaktivität sammeln sie mehr Nahrung, legen größere Futtervorräte an und ziehen mehr Brut auf. Sogar die Bakterienflora der Bienen wird durch Mehrfachpaarungen positiv beeinflusst, da der Anteil nützlicher Bakterien im Bienenmagen steigt. Durch die mikrobiologische Vielfalt ist das Bienenvolk resistenter gegen Pathogene (Krankheitserreger). In einem Feldversuch haben amerikanische Wissenschaftler kürzlich Gene von 80 Völkern bestimmt, die unter natürlichen Bedingungen gehalten wurden. So konnten sie bestimmen, mit wie vielen Drohnen sich die verschiedenen Königinnen eingelassen hatten. Nach zehn Monaten Beobachtung zeigte sich, dass die genetische Vielfalt der Bienen auch die Überlebensrate eines Volkes bestimmt. Je mehr Männer eine Bienenkönigin hatte, desto überlebensfähiger ist das Volk. Mindestens sieben Drohnen sollten es sein, damit die Überlebensrate des Bienenvolkes um ein 2,8faches höher ist.   Dr. Heike Ruff   Quelle: Tarpy DR, vanEngelsdorp D, Pettis JS: Genetic diversity affects colony survivorship in commercial honey bee colonies. Naturwissenschaften, 2013; DOI: 10.1007/s00114-013-1065-y