
Ein Bienenschwarm bietet ein faszinierendes Naturschauspiel. Wer einen Schwarm einfängt, hat mit wenig Aufwand ein weiteres Bienenvolk an seinem Stand. Schwärme sind vor allem bei Imkern beliebt, die auf Naturbau setzen.
Die wichtigste Regel: Bleiben Sie besonnen und achten auf Ihre eigene Sicherheit. Wo hängt der Schwarm? Sie die Stelle sicher erreichen? Allzu oft sind Unfälle passiert, wenn Imker auf kippligen Leitern zu hoch hinaus wollten.
Schwarm einschlagen: Das brauche ich
Wenn der Schwarm aber in erreichbarer Nähe ist, besorgen Sie sich einen Wasserzerstäuber, einen Bienenbesen und einen Eimer. Gut geeignet sind Papierkörbe, die aus Metallgitter bestehen. Noch besser ist natürlich eine Schwarmfangkiste. Außerdem sollte eine Beute mit Mittelwänden bereit stehen.
Nun geht es los: Sprühen Sie den Schwarm mit Wasser ein. Die Bienentrauben zieht sich enger zusammen, um sich gegen den vermeintlichen Regen zu schützen. Ein weiterer Vorteil: Die Wassertropfen beschweren die Flügel der Bienen. So können sie nicht auffliegen. Halten Sie nun den Eimer unter den Schwarm und schlagen kräftig auf den Ast, an dem die Bienen sitzen. Der Großteil der Bienen fällt in den Eimer. Mit dem Besen streichen Sie die restlichen Bienen ab, damit möglichst viele in den Eimer gelangen.
Wie sehe ich, ob die Königin dabei ist?
Nun können Sie die Bienen aus dem Eimer in eine Beute einschlagen. Die Beute muss noch bis zum Abend vor Ort bleiben, um die Flugbienen einzusammeln, die noch unterwegs sind. Sie merken schnell, ob die Aktion erfolgreich war: Wenn die Königin in der Beute gelandet ist, werden alle anderen noch umherschwirrenden Bienen auch in die Beute einziehen.
Wenn sich alle Bienen wieder an einem Ast versammeln und erneut eine Schwarmtraube bilden, wiederholen Sie die Aktion.
Wahrscheinlich werden Passanten und Nachbarn die Aktion gespannt beobachten. Das ist eine gute Gelegenheit, Visitenkarten zu verteilen, Honigkunden zu werben und Sympathie für die Bienen zu wecken.

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Wie versorge ich den Schwarm?
Am Abend kann die Beute mit dem Schwarm zum Bienenstand gebracht werden. Die Beute sofort auf die Endgröße bringen, bei zweizargigen Systemen also zwei Zargen mit Mittelwänden anbieten. Ein Schwarm sollte sofort gefüttert werden, am besten mit Flüssigfutter. Es könnte sein, dass die Bienen kurz vor dem Verhungern waren, bevor der Imker sie in Obhut nahm.
Bereits in drei Tagen kann ein Schwarm bis zu 20 Mittelwände Zander bauen. In der Schwarmzeit also genügend Mittelwände vorbereiten. Der Anruf mit der Schwarmmeldung kommt immer überraschend.
Checkliste: Das brauche ich für den Schwarmfang
- Wasserzerstäuber
- Bienenbesen
- Schwarmfangkiste oder Eimer, am besten mit Metallgitter
- Beute mit Mittelwänden
- Visitenkarten
- (Leiter)
von Dr. Charlotte Schmitz