
Die Bienen tragen Nektar ein, der teilweise einen Wassergehalt von bis zu 80 Prozent hat. Sie verwandeln ihn dann in Honig. Der Honig sollte jedoch nicht mehr als 20 Prozent Wasser enthalten. Woran merkt man, dass der Honig reif ist zum Schleudern? Hier haben wir Tipps zusammengestellt: Wann ist mein Honig reif? Tipps für trockenen Honig
Die meisten Imker testen vor dem Schleudern stichprobenartig mit dem Refraktometer. Doch auch hier kann es sein, dass in der getesteten Wabe der Honig reif war, in anderen aber zu nass. Insgesamt kann das dann einen Honig mit zu hohem Wassergehalt ergeben. Daher sollte man beim Schleudern den Honig stets beobachten: Bildet er im Auffanggefäß einen Kegel? Dann ist alles in Ordnung und der Honig reif. Wenn er jedoch keinen Kegel bildet, ist der Honig zu nass – dann sollte man sofort aufhören zu schleudern. Spätestens jetzt sollte man mit einem Refraktometer den Wassergehalt prüfen.
Zu hoher Wassergehalt – was zu tun ist
Was tun, wenn man während des Schleuderns entdeckt, dass der Honig zu nass war? Zunächst sollte man die noch nicht geschleuderten Waben entdeckeln oder zumindest die Wachsdeckel der Zellen Entdeckelungsgabel aufritzen. Die so behandelten Waben gibt man wieder zurück an die Bienen. Man hängt sie zurück in die Honigräume.
Dabei kommt es auch auf die Verteilung an. Am besten werden bis zu vier Waben mit zu trocknendem Honig in die Mitte der Zarge gehängt, rechts und links davon werden Leerwaben oder Mittelwände eingefügt. Hier können die Bienen eventuell frisch eingetragenen Nektar speichern. Ist die Tracht schon zu Ende oder nicht mehr allzu üppig, kann man die Waben auch im Wechsel mit Leerwaben einhängen.
Alternative: Honig wieder verfüttern
Was aber, wenn der gesamte Honig schon geschleudert wurde und der Imker dann erst merkt, dass der Wassergehalt zu hoch ist und der Honig noch nicht reif war? In diesem Fall kann der Honig als Bienenfutter dienen. Aber Achtung: Wer Honig verfüttert, muss sich gegen Räuberei schützen. Das heißt, es wird möglichst abends gefüttert. Außerdem werden alle Völker am Stand gefüttert, sonst würden die nicht berücksichtigten Völker zu Räuberei verleitet. Auch im flüssigen Honig können Bienen ertrinken oder festkleben. Daher Schwimmhilfen oder geeignete Fütterer verwenden.
Der so verfütterte Honig kann je nach Jahreszeit später eventuell erneut geerntet werden, sobald er getrocknet und verdeckelt ist. Man muss jedoch von einem Verlust von etwa einem Drittel der Menge ausgehen.
von Dr. Charlotte Schmitz
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