
Im Dezember 2017 hat die UN-Vollversammlung einen Weltbienentag beschlossen. Jährlich soll am 20. Mai der unschätzbaren Rolle der Bienen im Ökosystem gedacht werden. Die Initiative kam von Slowenien. „Den Weltbienentag verstehe ich als Pflicht, mehr für den Schutz der Bienen zu leisten, wir müssen den Schutz der Biodiversität aktiver angehen und wir müssen vor allem erfolgreicher bei der Bekämpfung des Hungers in der Welt sein, wobei die Biene und andere Bestäuber einen großen Beitrag dazu leisten“, so der slowenische Minister für Landwirtschaft, Dejan Židan, anlässlich seines Besuchs bei Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Berlin am 17. Mai 2018.
Die Ministerin hatte Vertreter von Landwirtschaft, Imkerei, Umweltverbänden und kommunalen Unternehmen zu einem Bienenaktionstag nach Berlin eingeladen. Sie erklärte: „Bienen sind systemrelevant. Auch wenn sie klein sind, ihre Wirkung ist immens groß: Stellen Sie sich eine Welt ohne Bienen vor – wir hätten weniger Obst, Gemüse und Blumen.“ Julia Klöckner weiter: „Je besser die Nahrung für die Bienen, desto robuster sind sie gegenüber Krankheiten und Umwelteinflüssen. Mit unserer Bienen-App und in Zusammenarbeit in über 500 Gartencentern in ganz Deutschland kann man sich informieren, welche Pflanzen als „Bienenbüffets“ geeignet sind.“

Der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske, sagte: „Ich bin der Ministerin dankbar, dass sie bei der EU am 27. April gegen die Neonikotinoide im Freiland gestimmt hat. Ich bin gewiss, dass wir gemeinsam weitere positive Schritte für die Bienen erreichen können.“ Ebenfalls positiv zeigte sich der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied: „Bienen haben als Bestäuber für uns Bauern eine enorme Bedeutung. Wir sind uns unserer Verantwortung für die Natur sehr wohl bewusst. Schon jetzt legen die Landwirte zahlreiche Blühflächen und Bienenweiden für Insekten an. Für uns sind Bienen essentiell, und wir werden noch mehr tun für die Bienen.“
Viele Verbände und Parteien äußerten sich ebenfalls im Sinne der Bienen. So Kirstin Tackmann (MdB, Die Linke): „Der dramatische Insektenschwund geht uns alle an. Insekten sind ein existenzieller Teil des Ökosystems, als Nahrung für Kleinsäuger, Vögel und Fledermäuse. Honigbienen liefern darüber hinaus wertvolle Produkte wie Honig oder Wachs.“ Und weiter: „Die sinkende Zahl an Insekten hat auch mit insektengefährlichen Pflanzenschutzmitteln zu tun. Zudem fehlen vielfältige, auch später im Jahr blühende Ackerkulturen und Randstreifen an Feldwegen, Gewässern und Waldrändern.“
Harald Ebner (MdB, Die Grünen) zur Krise der Bienen: „Ohne echten Kurswechsel in der Agrarpolitik werden wir den dramatischen Verlust von Vielfalt, Bienen und anderen Insekten nicht stoppen können. Als erstes müssen jetzt alle Bienenkiller konsequent von den Äckern, nicht nur drei. Und Ministerin Klöckner muss ihre Verweigerungshaltung gegen eine konsequente Umschichtung der Agrargelder für bienenfreundlich wirtschaftende Betriebe aufgeben.“