15. August 2022

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Ameisensäurebehandlung mit dem Nassenheider Verdunster

Wir erklären, wie die Ameisensäurebehandlung gegen die Varroamilbe mit dem Nassenheider Verdunster funktioniert und worauf man achten muss.
Nachdem man den Verdunster bei der ersten Anwendung zusammengesetzt hat, kann die Dochtflasche mit Ameisensäure gefüllt werden. Bei dieser Tätigkeit muss man sich besonders vor Unfällen schützen.

Bei der Anwendung des Nassenheider Verdunsters muss Sicherheit an oberster Stelle stehen. Daher ist die richtige Ausrüstung entscheidend: Säurefeste Handschuhe, eine Schutzbrille sowie geschlossene Kleidung oder eine Gummischürze beim Abfüllen sind Pflicht. Außerdem sollte man einen Eimer mit Wasser zum Abspülen von Säurespritzern auf der Kleidung oder Haut bereitstellen.

Zunächst wird geprüft, ob Ameisensäure aus der Flasche über den U-Docht auf das Vliestuch gelangt. Dann kann man den Applikator auf die Oberträger der Beute stellen. Foto: Ute Schneider-Ritter
Zunächst wird geprüft, ob Ameisensäure aus der Flasche über den U-Docht auf das Vliestuch gelangt. Dann kann man den Applikator auf die Oberträger der Beute stellen.

Aber nicht nur man selbst, auch die Bienen müssen geschützt werden: Zum Schutz der Brut sollte ein Futterkranz von mindestens 2 cm zwischen Verdunster und Brut vorhanden sein. Bei Bedarf vorher etwa 5 kg Futter geben. Um Unruhe zu vermeiden, sollte den Bienen auch offenes Futter zur Verfügung stehen. Der Boden muss unten geschlossen sein, um ein Entweichen der Säure zu vermeiden. Zur besseren Gewöhnung den Bodenschieber eine Woche vor Behandlung anbringen.

Die erste Behandlung mit dem Nassenheider Verdunster sollte man Ende Juli/Spätsommer, die zweite Behandlung frühestens nach zwei Wochen, spätestens ab Mitte September/Vollherbst durchführen. Die Durchschnittstemperaturen sollten zwischen 10 und 30 °C, höchstens bei 35 °C liegen. Die Wirkung ist bei hoher Luftfeuchtigkeit in der Umgebung, z.B. bei Regen, schlechter.

Der Nassenheider Verdunster universal (unten) eignet sich besonders für Beuten mit wenig Platz über den Oberträgern. Die Verdunstung ist aber oft ungleichmäßig. Deutlich bessere Ergebnisse erzielt man mit der großflächigen horizontalen Verdunstung auf den Oberträgern (oben). Das Vlies beim Nassenheider Verdunster professional wurde zunächst auf einer Folie und wird jetzt in einer festen Schale ausgebreitet, um die Bienen und die Brut darunter zu schützen. Legende: 1 Vorratsbehälter für Ameisen
Der Nassenheider Verdunster universal (unten) eignet sich besonders für Beuten mit wenig Platz über den Oberträgern. Die Verdunstung ist aber oft ungleichmäßig. Deutlich bessere Ergebnisse erzielt man mit der großflächigen horizontalen Verdunstung auf den Oberträgern (oben). Das Vlies beim Nassenheider Verdunster professional wurde zunächst auf einer Folie und wird jetzt in einer festen Schale ausgebreitet, um die Bienen und die Brut darunter zu schützen. Legende: (1) Vorratsbehälter für Ameisensäure, (2) Verdunstungs-Docht (variabel), (3) Verdunstungs-Vlies, (4) Verdunstungsfleck bei hohen Temperaturen und (5) niedrigen Temperaturen.

Nassenheider Verdunster: So wendet man ihn an

  • An warmen Tagen abends und bei kühler Witterung morgens behandeln.
  • Schutzbrille, säurefeste Handschuhe und geschlossene Kleidung anziehen.
  • Flaschen nach Gebrauchsanweisung mit Ameisensäure füllen.
  • Docht nach Gebrauchsanweisung auswählen und Verdunster zusammensetzen.
  • Bodeneinlage mit Ölwindel einlegen.
  • Flugloch weit öffnen.
  • Verdunster auf Wabenoberträger über Brutnest stellen.
  • Leerzarge oder umgekehrten Futtertrog oben aufsetzen.
  • Überwachung der Verdunstungsmenge nach 24 Stunden – Dochtfläche eventuell
    anpassen.
  • Gebrauchsanweisung auf der Packungsbeilage beachten.
Verdunstungsmengen und Dochtstärkenwahl beim Nassenheider Verdunster professional
Verdunstungsmengen und Dochtstärkenwahl beim Nassenheider Verdunster professional

Vorsicht Nebenwirkungen

 

  • Bei Beachten der Anwendungsempfehlungen sind keine Nebenwirkungen bekannt.
  • Bei Überdosierungen aufgrund von hohen Temperaturen oder falscher Dochtgröße
    kann es zu Bienen- und Brutschäden kommen.
  • Wartezeiten bis zur Honigernte beachten.
  • Keine Wartezeit, wenn nach der letzten Honigernte im Jahr behandelt wird.

 

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