Bei anderen Anwendungen muss man flüssige Ameisensäure in einen Behälter umfüllen, die dann über einen Docht verdunstet. Da die Säure ätzt und auch für Menschen gefährlich sein kann, ist diese Methode bei Imkern nicht immer beliebt. MAQS (Mite Away Quick Stripes) ist hingegen ein fertiges Präparat, bei dem sich die Ameisensäure in Streifen befindet. Ein Gel reguliert dabei die konstante Abgabe der Säure.
Wie behandelt man mit MAQS?
- Nach der Ernte: Prinzipiell dürfte man auch behandeln, wenn die Honigräume noch aufgesetzt sind – solange man nicht während der siebentägigen Behandlung den Honig entnimmt. Ameisensäure ist zwar natürlicherweise im Honig, es kann aber zu höheren Belastungen kommen, wenn man behandelt und die Honigräume noch aufgesetzt sind. Deshalb immer erst nach dem Abschleudern behandeln – auch mit MAQS. Behandeln kann man damit also von Juni bis September.
- Richtig auspacken: Die Streifen sind mit einer Folie verpackt. Diese muss man aufschneiden und entfernen. Zusätzlich sind die Streifen von einem Papier ummantelt, dieses Papier darf man nicht abmachen oder beschädigen.
- Streifen auf die Waben legen: Die Streifen auf die Oberträger der Rähmchen legen. Immer oben auf, nie zwischen Brutzagen, sonst können Bienen und Brut sterben.
- Keine Leerzarge: Die Beute direkt mit dem Deckel verschließen, keine Leerzarge aufsetzen.
- Flugloch öffnen: Den Fluglochkeil entfernen, so können Bienen Ameisensäure bei zu starker Konzentration besser hinaus ventilieren.
- Dosierung: Bei Zweizargern und Großraumbeuten zwei Streifen, bei Einzargern einen Streifen. Mehr Infos finden sie unten in der Bildergalerie.
- Behandlungsdauer: Die MAQS-Streifen wirken sieben Tage. Danach tragen die Bienen die Streifen ab, man muss sie also nicht entnehmen.
- Weiselrichtigkeit checken: Einen Monat nach der Behandlung schauen, ob die Königin noch lebt. Hierzu reicht es, wenn man checkt, ob noch offene Brut vorhanden ist.
Nebenwirkungen – kann die Ameisensäure auch Bienen schaden?
Wird es bei der Ameisensäurebehandlung zu warm, fühlen sich die Bienen nicht mehr wohl, dann hängen sie sich gerne als Bienenbart außen am Flugloch auf. Ist die Konzentration zu hoch, können die Bienen aber auch sterben.
Ab welchen Temperaturen ist MAQS kritisch?
- Unter 10 °C: Ist es zu kalt, wirkt auch MAQS nicht, da die Ameisensäure nicht verdunstet.
- Bis zu 29,5 °C: Auch hier kann es am Anfang zu Brut- und Bienenverlusten kommen.
- Ab 29.5 °C: Ab dieser Temperatur können mehr Bienen sterben. Es ist auch möglich, dass die Bienen still umweiseln. Ist es zu warm, sollte man den Bodenschieber öffnen.
- Über 37,5 °C: Bei dieser Hitze können an dem Medikament ganze Völker sterben.
Oben drauf – statt zwischen die Zargen
In der Gebrauchsanweisung ist angegeben, dass man bei zweiräumigen Völkern die MAQS-Streifen zwischen die Zargen legen soll. Dies kann aber dazu führen, dass die Ameisensäurekonzentration zu hoch wird und die Bienen samt Brut zu sehr darunter leiden. Deshalb sollte man die Streifen nicht zwischen die Zargen legen, sondern immer auf die obersten Rähmchen. Obwohl man so gegen die Zulassungsbedingungen verstößt, darf man diese Änderung bei frei verkäuflichen Medikamenten vornehmen. Der Vertreiber weist inzwischen auch auf diese Änderung hin.
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Wo kann man MAQS kaufen?
MAQS ist ein Produkt der Firma NOD Europe Ltd. Die Ameisensäurestreifen sind frei verkäuflich, deshalb kann man sie auch in deutschen Imkerfachhandlungen kaufen. Viele Händler bieten MAQS auch online an. Ein Eimer mit 20 Streifen kostet gut 70 Euro. Verwendet man pro Behandlung (bei zweizargigen Völkern) zwei Streifen, belaufen sich die Kosten pro Volk auf sieben Euro für eine Behandlung.
Wie muss ich mich als Imker schützen?
Ameisensäure reagiert stark ätzend – auch bei Menschen. Deshalb sollte man nur gut geschützt mit ihr hantieren.
- Säurefeste Handschuhe: Auch bei den MAQS-Streifen sollte man säurefeste Handschuhe tragen, sodass die Haut nicht mit der Ameisensäure in Kontakt kommt.
- Geschlossene Kleidung: Aus dem gleichen Grund sollte man einen Imkeranzug mit langen Ärmeln tragen. So vermeidet man Kontakt zur Ameisensäure.
- Eimer mit Wasser: Kommt man doch mit der Ameisensäure in Kontakt, sollte man immer Wasser dabei haben, so kann man sie abwaschen und so verdünnen.