26. Juni 2023

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Asiatische Hornisse breitet sich aus: Imker fürchten um Honigbienen

Neu eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten stellen heimische Ökosysteme mitunter vor Probleme. Auch die Asiatische Hornisse betrachten Imker als Gefahr.

Hornissen sind hervorragende Jäger. Um ihre Brut zu versorgen, sammeln sie Käfer, Stechmücken, kleinere Wespen und mitunter Honigbienen ein. Im Prinzip sind sie in unseren Augen sehr nützliche Tiere. Doch die Asiatische Hornisse hat es besonders auf Bienen abgesehen. Wir Imker fürchten um unsere Völker, wenn sich die neue Art weiter ausbreitet.

Neue Hornisse breitet sich in Europa aus

Die Asiatische Hornisse ist noch nicht lange in Europa. Ursprünglich stammt sie aus Südasien; sie kommt etwa von der Ostküste Indiens bis nach Südchina vor. 2004 registrierte man sie erstmals in Frankreich. Seitdem hat sie sich dort, aber auch in Spanien und Portugal ausgebreitet. Örtliche Imker melden seitdem Probleme mit der Hornisse, die ihre Bienenstöcke angreift. Im Jahr 2014 fand man erstmals ein Exemplar in Baden-Württemberg. Seitdem häufen sich die Meldungen. Mittlerweile gibt es Nachweise bis nach Hamburg.

Imker bitten, Sichtungen bei Naturschutzbehörden zu melden

Imker und Naturschützer bitten, dieser Tage genauer hinzuschauen, wenn ein großes Insekt vorüber brummt. Das kann eine Riesenholzwespe sein, eine Holzbiene, eine Europäische Hornisse oder eben die Asiatische Hornisse. Sie ist etwas kleiner als ihre heimische Kusine. Und sie ist auch anders gefärbt. Insgesamt eher dunkler mit einer orangenen Stirnplatte. Gerade wer ein Nest entdeckt, sollte es bei den Unteren Naturschutzbehörden melden.

Neue Hornissen stammen von einer Königin ab

Die neue Art geht wohl auf eine Königin zurück, die es von Asien nach Europa geschafft hat. Das zumindest deuten Untersuchungen an; zumindest alle französischen Tiere stammen von einer einzigen Königin ab. Das erklärt auch ihre Färbung. In ihrer Heimat ist die Asiatische Hornisse sehr unterschiedlich gefärbt. Hier kommt sie in der dunklen Variante vor.

Hornissenvölker brauchen Nahrung, darunter viele Honigbienen

Die großen Nester legt die Asiatische Hornisse in Baumkronen an. So ein Nest beherbergt bis zu 2000 Arbeiterinnen plus Königin. Von dort gehen sie auf die Jagd und erbeuten bis zu elf Kilogramm Insekten in der Saison. Dabei scheinen sie sich an Bienenstöcken regelrecht auf die Lauer zu legen und die Bienen abzufangen. Während auf dem Speiseplan heimischer Hornissen lediglich fünf Prozent Honigbienen stehen, sollen es bei der Asiatischen Hornisse bis zu 85 Prozent sein. Die Honigbienen in Asien sind in der Lage, diese Hornisse sehr effektiv abzuwehren, aber unsere Honigbiene hat noch keine wirksame Strategie entwickelt. Üblich ist beispielsweise, dass Bienen eine eingedrungene Hornisse überrumpeln und sie dann im Pulk aufheizen, bis sie stirbt.

Für Menschen keine Gefahr

Noch ist nicht ausgemacht, wie sich die Situation in Deutschland entwickeln wird. In Frankreich versucht man die Asiatische Hornisse einzudämmen, wo es nur geht. Das ist nicht ohne, denn die Gefahr besteht, dass auch die heimische Hornisse bekämpft wird. Auch wenn die Asiatische Hornisse nicht aggressiv ist, sollte man ihr mit Respekt begegnen und sie nicht stören. Selbst ein harmloser Stich tut weh.

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