Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland seit ihrer Einschleppung aus Asien nur langsam aus. Obwohl sie sich hauptsächlich von Bienen ernährt, halten sich Schäden an Bienenvölkern noch in Grenzen.
Wie erkenne ich die Asiatische Hornisse?
Die Hornisse hat eine schwarze Grundfärbung und orange bis gelbe Streifen am Hinterleib. Auffällig: Ihre Beine sind gelb, der vordere Teil des Kopfes orange. Sie hat eine Körpergröße von 24 Millimetern und ist somit etwas kleiner als die bei uns heimische Europäische Hornisse. Die Asiatische Hornisse baut ihre Nester hoch oben in Baumkronen aus zerkauten Holzfasern, die aussehen wie runde Ballons. Sie haben einen Durchmesser von etwa 60 Zentimetern. Darin tummeln sich im Sommer 1.000 bis 2.000 Arbeiterinnen. Ähnlich wie die Europäische Hornisse sticht die Asiatische nur, wenn sie bedroht wird.
Asiatische Hornisse verbreitet sich langsam
Die Hornisse Vespa velutina ist in Asien heimisch. 2004 wurde sie von China nach Südwestfrankreich eingeschleppt – vermutlich mit einer Warenlieferung. Von dort hat sich die Hornisse vor allem in die südlichen Nachbarländer Spanien und Italien ausgebreitet. In Deutschland wurde die asiatische Hornisse zunächst in Baden-Württemberg und Hessen gesichtet, inzwischen gelang sie auch schon in den Norden nach Hamburg. Experte Dr. Fabian Nürnberger vermutet, dass es den Hornissen in Deutschland noch zu kalt ist. Deshalb breitet sie sich langsamer aus. Es kann aber immer wieder lokale Funde geben, da die Königinnen in Holz, Gemüse oder Imkerausrüstung überwintern können. So können Menschen die Hornisse unbewusst verbreiten.
Asiatische Hornisse frisst Bienen
Die Hornissen sind Allesfresser, bevorzugen aber andere Insekten. Sie fressen zu 80% Bienen, aber auch Fliegen oder Käfer. Die Bienen jagen sie gezielt: Sie lauern im Schwebeflug vor den Fluglöchern und fangen heimkehrende Flugbienen ab. Auch wenn oft mehrere Hornissen vor den Bienenstöcken warten, jagen sie allein, nicht gemeinschaftlich. Eine Hornisse kann bis zu sechs Bienen pro Stunde fangen. Die Bienen merken, wenn sie stark gejagt werden und stellen ihren Flugbetrieb ein. Die Hornissen wollen dann in den Stock eindringen und kämpfen am Flugloch mit den Wächterbienen. Doch die Asiatische Hornisse besucht auch Blüten für Nektar und sammelt Fruchtsaft an Obst.
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Hornisse noch keine Gefahr für Honigbienen in Deutschland
Solange die Asiatische Hornisse in Deutschland nicht stark verbreitet ist, kann sie Bienenvölker nicht ernsthaft schaden. Im Höchstfall wurden sieben Hornissen gleichzeitig vor einem Stock gesichtet – in Frankreich waren es bis zu 15 Hornissen. „Eine systematische Bekämpfung der invasiven asiatischen Hornisse ist daher in Deutschland nicht notwendig“, meint Fabian Nürnberger vom Lehrstuhl für Tierökologie der Universität Würzburg.
Ein Imker aus Galizien (Nordwest-Spanien) postete folgendes Video. Die Bienenvölker werden ebenfalls von Hornissen belagert – ohne Sperren am Flugloch würden sie wohl ganze Völker töten.
Was Imker tun können – und was nicht
Mit Hecken oder Ästen vor den Fluglöchern können Imker die Hornissen bei der Bienenjagd behindern. Im französischen Fachhandel gibt es zudem Lochbleche mit 5,5 Millimeter großen Öffnungen. Sie wirken wie Mäusegitter: Die Bienen können durchschlüpfen, während die Hornissen zu groß sind. Starke, gesunde Völker können sich grundsätzlich besser gegen die Eindringlinge wehren. In Frankreich haben Imker versucht, die Asiatische Hornisse mit Fallen zu vergiften. Futtersirup mit Insektiziden sollten die Hornissen anlocken. Dabei wurden aber auch andere Insekten wie die geschützte heimische Hornisse vergiftet. Also keinesfalls nachmachen.
Wer hat die Asiatische Hornisse gesehen?
Ein Forscherteam der Universität Würzburg untersucht die Verbreitung der Hornisse in Deutschland. Wer die Asiatische Hornisse gesehen hat, kann einen Online-Fragebogen ausfüllen. Alternativ gibt es einen Download, der ausgedruckt werden kann.