Am 05. April haben die Pankower Behörden in Berlin die Amerikanische Faulbrut in mehreren Bienenvölkern nachgewiesen. Das Veterinäramt hat eine Sperrzone mit einem Radius von einem Kilometer um den Ausbruchsort eingerichtet. Innerhalb dieses Sperrgebiets dürfen die Imker ihre Völker nicht bewegen und auch keine weiteren Völker in den Sperrbezirk bringen. Das Gleiche gilt auch für alle Materialien, die mit infizierten Völkern in Kontakt waren. Dazu zählen sowohl Werkzeuge, Bienenkästen, tote Bienen als auch Waben und Honig. Alle Völker müssen jetzt mit Futterkranzproben oder Gemülldiagnosen auf die Amerikanische Faulbrut untersucht werden. Wer seine Völker noch nicht gemeldet hat, sollte sie jetzt bei den Behörden registrieren, um die Ausbreitung zu verhindern.
Amerikanische Faulbrut – das Krankheitsbild
Die Amerikanische Faulbrut ist eine höchst ansteckende Bienenseuche, verursacht durch das Bakterium Paenibacillus larvae. Das Bakterium vermehrt sich im Larvendarm, bis es diesen zerstört und die ganze Larve zersetzt. Dabei bildet es Milliarden von Sporen, die hochinfektiös sind. Die Larven bleiben als klebrige, braune Masse in den Zellen zurück. Die Ammenbienen verteilen diese Sporen – die ganze Brut stirbt. Das führt oft zum Tod des ganzen Bienenvolkes. Durch Räuberei und Verflug infizieren die Flugbienen auch andere Völker. So kann sich die Amerikanische Faulbrut schnell ausbreiten.
Faulbrut Sanierung
Schwache, infizierte Völker müssen meist abgeschwefelt werden. Mit der Kunstschwarmmethode kann man befallene Völker retten. Die Methode ist jedoch sehr arbeitsaufwändig und funktioniert nur, wenn man sie gut koordiniert. Dabei lässt man die Bienen in einem neuen Kasten hungern, bis sie das kontaminierte Futter in der Honigblase aufgebraucht haben. Die Bienenbehausungen und alle anderen Materialien, die mit dem infizierten Volk in Kontakt waren, muss man entweder vernichten oder gründlich desinfizieren. Kontaminiertes Wachs darf man nur als „Seuchenwachs“ gekennzeichnet zum Umarbeiter geben. Den Honig können wir bedenkenlos essen. An Bienen darf man ihn jedoch nicht mehr verfüttern.
Weitere Informationen zum Ausbruch in Berlin: Sperrbezirk aufgrund Ausbruchs der Amerikanischen Faulbrut bei Bienen eingerichtet