Wenn es draußen kälter wird, trinken wir wieder mehr Tee. Gerne auch gesüßt. Der Honig hat hier Vorteile gegenüber weißem Haushaltszucker: Er hat weniger Kalorien, wertvolle Inhaltsstoffe und bringt zusätzlichen Geschmack. Da der Honig nicht lange erhitzt wird, verliert er auch nicht an Qualität.
Honig ist besser zum Süßen als Zucker
Die Süßkraft von Honig liegt leicht über der von Haushaltszucker. Trotzdem hat Honig weniger Kalorien. Das liegt an den Zuckerarten: Raffinierter Haushaltszucker ist reine Saccharose. Honig besteht hauptsächlich aus Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Beide schmecken süßer.
Manche Honige haben einen besonders hohen Anteil an Fruktose, beispielsweise Wald- oder Akazienhonig. Dies erkennt man daran, dass sie lange flüssig bleiben. Honig enthält zudem weitere Stoffe wie Vitamine, Mineralien und Enzyme. Daneben bietet Honig beim Süßen ein zusätzliches Geschmackserlebnis, das normaler Haushaltszucker nicht hat.
Welcher Honig ist zum Süßen am besten geeignet?
Grundsätzlich kann man alle Honige zum Süßen verwenden – je nach persönlichem Geschmack. Will man viel Süße, ist Blütenhonig ideal. Wer ein herzhaft-würziges Aroma möchte, kann mit geschmacksintensiven Sortenhonigen wie Tannen- oder Edelkastanienhonig süßen.
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Leidet die Honig-Qualität unter der Hitze?
Honig enthält hitzeempfindliche Enzyme, die bei langer Erhitzung geschädigt werden. Wenn man den gesüßten Tee aber gleich trinkt, leidet die Qualität des Honigs nicht unter der Hitze. Selbst länger erhitzter Honig ist gesünder als Haushaltszucker, der keine Enzyme, Vitamine oder Antioxidanten enthält. Trotzdem sollte das Süßen von Getränken mit Honig immer erst unmittelbar vor dem Trinken erfolgen.
Bildet sich HMF in warmem Tee?
Bei starker Erhitzung von Honig kann aus der Fruktose im Honig ein Stoff namens Hydroxymethylfurfural (HMF) entstehen. Für Bienen ist HMF in hohen Konzentrationen giftig. Bei Menschen ist die Verträglichkeit von HMF bisher wenig erforscht. Es ist davon auszugehen, dass HMF im Tee nicht gefährlich ist, da es sich erst langsam bildet. “Ich verstehe nicht, warum Honig gerne mit HMF in Verbindung gebracht wird – andere Lebensmittel haben viel höhere HMF-Werte”, sagt Honig-Expertin Dr. Annette Schroeder. Marmeladen, Fruchtsäfte, Pflaumenmus oder Toastbrot würden deutlich mehr HMF enthalten als erhitzter Honig.