20. Februar 2023

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Notfütterung im Winter – was ist zu tun?

Es kann vorkommen, dass die Bienen im Winter zu wenig Futter haben. Damit sie nicht verhungern, ist eine Notfütterung notwendig. Wir erklären, was es dabei zu beachten gilt und wie man richtig füttert.
Futterwaben sind immer eine gute Möglichkeit, um Bienenvölker zu füttern

Wieso haben die Bienen kein Futter mehr?

  • Zu wenig eingefüttert: Naheliegend ist, dass im vorherigen Sommer zu wenig eingefüttert wurde.
  • Zu viel Futter verbraucht: Auch möglich ist, dass die Bienen über den Winter einen besonders hohen Futterverbrauch hatten. Dies passiert vor allem in milden und wechselhaften Wintern. Dann legen die Bienen schon früh viel Brut an, die gefüttert und gewärmt werden muss. Besonders bei spät gebildeten Ablegern und Kunstschwärmen besteht das Risiko, dass sie im Herbst noch viel Futter verbrütet haben, um überhaupt überwinterungsfähig zu sein.
  • Räuberei: Schwache Völker werden im Herbst, aber auch im Frühjahr gerne ausgeräubert. Täter können hier die Nachbarvölker, aber auch Wespen sein. Zum Artikel: Räuberei verhindern

Wann muss ich eine Notfütterung machen?

  • Restfutter frühzeitig überprüfen: Mitte Februar, spätestens Anfang März einen Check machen, ob das Futter noch ausreicht.
  • Futtermenge checken: Wie viele Futterwaben sind noch im Volk?
    Die einzelnen Völker anheben oder mit einer Kofferwaage wiegen. Dabei im leichtesten Volk nachschauen, wie viele Futterwaben noch vorhanden sind. Insgesamt brauchen die Bienen von Ende Februar bis Mitte April noch ca. 8 kg, so dass sie bis zur ersten Tracht versorgt sind. Mit einer Wärmebildkamera lässt sich checken, ob die Bienen noch Futter haben und ob sie es erreichen: Bienen kontrollieren mit Wärmebildkamera
  • Futterabriss verhindern: Die Bienen müssen das Futter erreichen können, es darf keinen „Futterabriss“ geben. Diese Gefahr besteht besonders bei einräumiger Überwinterung. Die Futterwaben sollten direkt an der Bienentraube sein.
  • Den Futterverbrauch beachten: Ein Volk ohne Brut verbraucht rund 1 kg Futter pro Monat, brütende Völker 3 kg.

Wie füttere ich Bienen richtig?

  • Ideal sind Futterwaben:Diese einfach direkt an den Bienensitz hängen, damit die Bienen schnell zum Futter kommen.
  • Füttern mit Zucker: Auch möglich ist eine Fütterung mit dickflüssigem Zuckerwasser (3:2) oder Fertigsirup. Das Futter in eine Futtertasche direkt neben den Bienensitz geben. Dabei an Schwimmer wie Korken oder Ästedenken, damit die Bienen nicht ertrinken. Zudem ist es gut, eine Futterspur direkt zum Bienensitz zu legen, damit die Bienen das Futter leichter finden.
  • Füttern mit Honig:Die Bienen können auch mit Honig gefüttert werden. Hier sollte man allerdings aufpassen: Es darf nur eigener Honig verwendet werden, da fremder Honig Faulbrut-Sporen enthalten kann. Honigtauhonige sind ebenfalls nicht geeignet, da sie für die Bienen nicht gut bekömmlich sind. Vorsicht auch bei auskristallisiertem Honig, da die Bienen zuerst Wasser brauchen, um ihn zu lösen.

Wie geht es nach der Notfütterung weiter?

  • Futtervorrat weiter beobachten: Das Futter einer Notfütterung reicht oft nur kurz. Man sollte also immer bedenken, dass das Volk meist bis Ende April auf Futter angewiesen ist, bis die ersten Massentrachten einsetzen.
  • Besser zu viel als zu wenig: Lieber später noch Futterwaben entnehmen, als zu wenig Futter haben.
  • Notfütterungen sollten die Ausnahme sein:Wenn es öfter vorkommt, dass die Bienen zu wenig Futter haben, besser im Spätsommer mehr einfüttern.

Eine Checkliste zum Download finden Sie hier: