28. Juni 2023

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Warum wird Honig hart? So kann man ihn wieder flüssig machen

Dass Honig kristallisiert und hart wird, ist normal. Dann kann man ihn im Wasserbad wieder flüssig machen, oder ihn cremig rühren.
Wird Honig hart, kann man ihn in einem Wasserbad wieder verflüssigen.

Die meisten Honige kristallisieren mit der Zeit – häufig wird dann der Honig hart. Das ist vollkommen natürlich, denn der Traubenzucker (Glukose) bildet Kristalle und sorgt so dafür, dass der Honig fest wird. Wie schnell der Honig hart wird, hängt von der Zuckerzusammensetzung ab.
Prinzipiell ist es ein gutes Zeichen, wenn Honig kristallisiert, da er dann nicht zu heiß und zu lange erhitzt wurde. Wer den Honig trotzdem lieber flüssig genießen will, kann ihn einfach in einem warmen Wasserbad wieder verflüssigen.

Warum kristallisiert Honig?

Honig besteht aus bis zu 85 Prozent aus Zucker, hinzu kommen 15 bis 20 Prozent Wasser und weitere Inhaltsstoffe wie Enzyme und Mineralstoffe. Rein chemisch gesehen ist Honig daher eine Lösung aus Zucker und Wasser. Da sich manche Zuckerarten aber nicht so gut in Wasser lösen, bilden sie ab einer gewissen Konzentration untereinander Kristalle – dann wird der Honig fest. Besonders rasch passiert das bei Glukose, die beispielsweise einen Großteil von Rapshonig ausmacht. Deshalb kristallisiert Rapshonig so schnell.
Honige, die weniger Glukose und mehr Fruktose (Fruchtzucker) enthalten, brauchen länger, bis sie fest werden. Hierzu gehören vor allem Waldhonige, aber auch Edelkastanien- und Robinienhonig können monatelang flüssig bleiben. Doch häufig kristallisieren auch diese Honige nach einiger Zeit – allerdings nicht so fein, sondern eher grobkörnig, wobei die einzelnen Kristalle im Mund auf der Zunge kratzen können. Honigkunden haben deshalb schon öfter vermutet, dass der Imker den Honig mit Zucker mischt. Das ist aber nicht so, denn auch diese grobe Kristallisation ist natürlich.

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Honig ist hart? So kann man ihn wieder flüssig machen

Ist der Honig im Glas fest geworden, kann man ihn einfach in einem Wasserbad wieder flüssig machen. Dabei gibt man Wasser in einen Topf, stellt den Honig hinein und erwärmt das Wasser vorsichtig auf dem Herd. Dabei sollte das Wasser allerdings nicht wärmer als 40°C sein – ansonsten werden wichtige Inhaltsstoffe wie Enzyme zerstört. Beim Verflüssigen hilft es, wenn man den Honig gelegentlich umrührt.

Wenn Imker ihren Honig im Hobbock verflüssigen wollen, ist ein Kochtopf zu klein. Viele Eimer passen allerdings in einen Weckkessel, der perfekt geeignet für ein Wasserbad ist, da man die Temperatur über einen Drehkopf einstellen kann. Alternativ kann man den Honig auch in einem Wärmeschrank verflüssigen oder in einem Melitherm. Hier wird der Honig zusätzlich noch einmal gesiebt. Anschließend kann man ihn abfüllen und verkaufen. Bei flüssigen Honigen ist es gut, einen Hinweis auf das Etikett zu schreiben, dass der Honig auch kristallisieren kann. Dann ist der Honigkunde nicht irritiert, wenn der Waldhonig auf einmal fest wird.
Bei den meisten Blütenhonigen lohnt es sich, den Honig cremig zu rühren. Dann bleibt er bei richtiger Lagerung mehrere Jahre cremig und streichfähig, und der Kunde ist nicht frustriert, wenn der Honig schon nach drei Wochen steinhart auskristallisiert. Außerdem tropft der cremige Honig nicht gleich vom Brot und ist deshalb auch bei Kindern beliebt.