11. September 2023

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Futterteig selbst machen – so geht’s

Futterteig ist ideal für Ableger und Begattungskästchen. Wir zeigen Ihnen, wie man ihn selbst zubereitet und richtig verfüttert.
In einem Plasikbeutel verabreicht kann Festfutter nicht austrocknen.

Neben zahlreichen flüssigen Futtermitteln für Bienen gibt es mit dem Futterteig auch eine feste Variante. Futterteig gibt es im Fachhandel fertig zu kaufen – kleine Mengen kann man aber auch einfach mit eigenem Honig selbst machen.

Vor- und Nachteile von Futterteig

Vorteile:

  • Gute Lagerung: Wird der Futterteig richtig gelagert, ist er ähnlich wie Honig sehr lange haltbar. Wer einen Vorrat hat, kann diesen schnell und ohne weiteren Aufwand verfüttern, wenn die Bienen Futter brauchen.
  • Stetiger Futterstrom: Da die Bienen ihn nur langsam abnehmen, bietet Futterteig über einen längeren Zeitraum einen kontinuierlichen Futterstrom. Das ist besonders interessant, wenn der Imker längere Zeit nicht zu seinen Bienen kommen kann.
  • Keine Räuberei: Für Räuberbienen ist der Futterteig unattraktiv, da sie lange brauchen würden, um ihn aufzunehmen. Ablegern und Begattungskästchen füttert man oft mit Futterteig, da diese sich nicht gut gegen Räuberei schützen können.
  • Zusetzkäfige: In Zusetzkäfigen dient der Futterteig als Verschluss. Während die Bienen ihn aufschlecken, gewöhnen sie sich bereits an die Königin und diese kann stressfrei in ihr neues Volk laufen, ohne dass der Imker sie freilassen muss.
Mit Honigzuckerteig versorgt man Königinnen und ihre Begleitbienen beim Transport. Außerdem verzögert der Teigverschluss die Freigabe der Königin beim Zusetzen.
Mit Honigzuckerteig versorgt man Königinnen und ihre Begleitbienen beim Transport. Außerdem verzögert der Teigverschluss die Freigabe der Königin beim Zusetzen.

Nachteile:

  • Energieaufwändig: Um den trockenen Futterteig aufnehmen zu können, brauchen die Bienen viel Wasser und Energie und lagern es auch langsamer ein.
  • Preis: Im Vergleich mit anderen Futtermitteln ist der Futterteig am teuersten.
  • Wabenbau: Anders als flüssige Futtermittel regt Futterteig die Bienen weniger an, neue Waben zu bauen.

Futterteig Rezept

Zutaten:

  • 1 Teil Honig
  • 3 Teile Puderzucker

Anleitung:

Den Honig leicht auf 40 Grad erwärmen, damit er schön flüssig ist. Anschließend zu dem Puderzucker in eine Schüssel geben und mit den Händen kräftig durchkneten, bis der ganze Puderzucker im Honig gebunden ist. Ist der Teig zu hart, kann man ihn mit etwas Wasser verdünnen. Aber Vorsicht: Es braucht nur sehr wenig Wasser und der Teig wird zu flüssig. Anschließend kühl, dunkel und luftdicht lagern oder sofort verfüttern. Wer eine Küchenmaschine mit Knethaken hat, kann diese benutzen. Da der Teig sehr zäh ist und der Motor der Maschine sehr viel Kraft benötigt, kann es jedoch passieren, dass er überbelastet wird. Wer große Mengen Futterteig herstellen will, sollte bei einer Bäckerei anfragen, ob er die Knetmaschine benutzen kann. Anschließend kühl, dunkel und luftdicht lagern oder sofort verfüttern. Für den Futterteig sollte man nur eigenen Honig nehmen, denn billiger Honig aus dem Ausland oder dem Supermarkt enthält oft Sporen der Amerikanischen Faulbrut.

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Futterteig richtig füttern

Bei Futterteig ist wichtig, dass er nicht austrocknet, deshalb sollte er mit Folie bedeckt sein.

An der freien Luft trocknet Futterteig schnell aus und wird hart. Die Bienen können ihn dann nicht mehr aufnehmen. Deshalb verpackt man den Zuckerteig in eine Kunststofffolie und sticht ein ca. 3 cm großes Loch hinein. Durch dieses Loch gelangen die Bienen an den Futterteig, während dieser nicht zu schnell austrocknet. Damit die Bienen auch in trockenen Wochen genug Wasser für den Futterteig finden, kann man Bienentränken aufstellen. Den Futterteig in der Tüte legt man dann einfach auf die Oberträger in die Beute. Dazu benötigt man nur eine Leerzarge.