23. März 2023

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Was passiert, wenn Bienen schwärmen?

Aus eins mach zwei: Der Schwarm ist die natürliche Vermehrung des Bienenvolkes. Eine alte Königin zieht mit einer großen Menge aus, um Platz für eine jüngere Regentin zu machen. Was geht dabei genau vor?
Schwarm am Himmel,

Wenn Bienen schwärmen, ist das ein faszinierender Anblick: Eine große Menge Bienen quillt aus dem Stock und verdunkelt eine Zeit lang den Himmel, bis sich die Bienen in einiger Entfernung an einem Ast sammeln und dort eine Traube bilden. Für Laien mag dieser Akt furchteinflößend sein, dabei ist der Schwarm die natürliche Fortpflanzung der Bienen.

Die alte Königin zieht mit dem Bienenschwarm aus

Ist ein Bienenvolk stark genug und hat genügend Bienen und viele Vorräte, will es häufig schwärmen. Denn so vermehren sich die Bienen auf ihre natürliche Art und Weise: Aus einem Volk werden zwei. Doch zuerst müssen die Bienen eine junge Königin heranziehen, erst dann kann die alte Königin mit den anderen Bienen ausziehen. Das machen sie in Weiselzellen, dort füttern sie eine Made ausschließlich mit Gelée royale – so reift sie zur Königin heran. Kurz bevor die neue Königin schlüpft, zieht die alte Königin mit den Flugbienen als Bienenschwarm aus. Das machen sie um die Mittagszeit und häufig nach einer kurzen Schlechtwetterperiode. Die Hauptschwarmzeit ist Mai und Juni. Bevor die Bienen schwärmen, saugen sie ihren Magen nochmal mit Honig voll. Dieser Vorrat reicht für etwa drei Tage. Sogenannte Spurbienen suchen währenddessen schon eine neue Wohnung: häufig Astlöcher in alten Bäumen. Dort bauen die Bienen dann ein neues Wabenwerk, und die Königin beginnt wieder zu legen.

Die junge Königin bleibt zurück

Nachdem die Flugbienen mit der alten Königin ausgeflogen sind, verbleiben die Ammenbienen und die junge Königin im Volk. Die neue Königin muss allerdings zuerst auf den Begattungsflug gehen und befruchtet werden, erst dann kann sie Eier legen. Falls eine Königin nicht schlüpfen sollte, machen die Bienen meist mehrere Weiselzellen. Die Königin, die zuerst schlüpft, tötet dann die anderen, um die alleinige Regentin im Stock zu sein. Bei starken Völkern kann es auch dazu kommen, dass eine junge Königin noch einmal mit einem Teil der Bienen ausschwärmt – Imker nennen das Nachschwarm. Dieser Schwarm ist aber wesentlich kleiner, als der erste Schwarm, der Vorschwarm.

Warum wollen viele Imker nicht, dass die Bienen schwärmen?

Die meisten Imker wollen nicht, dass ihre Bienen schwärmen. Die Gründe sind vielfältig: Einerseits bringen abgeschwärmte Völker nicht mehr so viel Honig, andererseits haben Schwärme kaum Chancen zu überleben, wenn sie entwischen. Denn oft finden die Bienen dann keine Behausung und sterben an Futtermangel oder der Varroa-Milbe. Dabei können wild lebende Bienenvölker auch Krankheiten wie Varroa oder die amerikanische Faulbrut verbreiten.
Die meisten Imker versuchen deshalb zu verhindern, dass die Bienen schwärmen. Das gelingt mit verschiedenen Tricks in der Betriebsweise: Beispielsweise, indem man den Bienen genug Platz gibt, die Bienen behutsam schröpft oder die Weiselzellen zerstört. Zum Online-Artikel: Schwarmverhinderung – verschiedene Methoden. Wesensgemäße Imker nehmen den Schwarm vorweg, indem sie einen Schwarm simulieren und die Königin mit einem Teil der Bienen entnehmen. Zudem ist es Züchtern bei manchen Rassen gelungen, den Schwarmtrieb der Bienen beinahe wegzuzüchten.

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