Ableger brauchen immer ausreichend Futterwaben. Trotzdem sollten sie für die Entwicklung auch laufend gefüttert werden. Gründe die für das flüssige Füttern sprechen, haben meist damit zu tun, dass Ableger noch wenige Bienen haben und sie sich erst noch entwickeln müssen.
Vier Gründe die Ableger flüssig zu füttern:
- Futterteig verbraucht Energie: Die wenigen Bienen im Ableger nehmen Futterteig nur langsam ab. Der Grund: Die Bienen müssen viel Energie einsetzen, um Futterteig zu lösen. Für diese Arbeit braucht es viele Bienen, die stattdessen keinen Pollen sammeln können. Der Pollen ist aber wichtig für die Aufzucht der Brut.
- Schneller verwertet: Zuckerwasser oder Invertsirup können die Bienen schneller verwerten und einlagern. Da Ableger beim Verwerten von Futterteig langsam sind, leben sie „von der Hand in den Mund“ und bauen kaum Vorräte auf.
- Bessere Bauleistung: Die Bauleistung der Bienen ist bei flüssiger Fütterung besser als bei Futterteig. Mittelwände werden also schneller ausgebaut.
- Preisgünstig: Zuckerwasser ist weniger teuer, auch das kann ein guter Grund für den Imker sein.
Wie wird Flüssigfutter hergestellt?
Flüssigfutter rührt man mit 3 Teilen Zucker und 2 Teilen Wasser an. Das Wasser sollte maximal handwarm sein. Ist es zu heiß, kann sich HMF im Futter bilden. Dies kann die Gesundheit der Bienen schädigen. Alternativ kann auch eine 1:1 Zuckerwassermischung verwendet werden, wenn man die Bienen zum Bauen anregen möchte (Reizfütterung). Gebrauchsfertiger Invertzuckersirup ist ebenfalls eine Alternative, die den Bienen und dem Imker Arbeit erspart.
Flüssiges Futter wird am besten in einem Fütterer angeboten. Gut und günstig ist auch ein aufgeschnittener Tetrapak. Hier unbedingt darauf achten, dass Schwimmhilfen (Korken/Stroh/Äste) gegeben werden, damit die Bienen nicht ertrinken. Außerdem muss stets kontrolliert werden, dass noch genügend Futter vorhanden ist. Ein Tetrapak fasst nur einen knappen Liter. Der ist schnell verbraucht.
In welchen Fällen ist Futterteig geeignet?
Futterteig ist gut geeignet, um Wirtschaftsvölker direkt nach dem Abschleudern auszufüttern. Hat man wenig Zeit, die Ableger laufend flüssig zu füttern, ist Futterteig ebenfalls besser als die Bienen hungern zu lassen. Der Teig sorgt dann immerhin für einen konstanten Futterstrom. Jungvölkern sollte aber erst dann Futterteig bekommen, wenn sie eine Zarge sehr gut ausfüllen.
Vorteil von Futterteig: Im Gegensatz zum Zuckerwasser besteht kein Risiko auf Räuberei. Deshalb ist er auch für größere Standplätze im Spätsommer geeignet. Bei Zuckerwasser oder Sirup deshalb immer sauber arbeiten, um Räuberei zu vermeiden.
Woraus besteht der Futterteig?
Der fertig zu kaufende Futterteig besteht aus Puderzucker und einer Invertzuckerlösung. Man kann ihn aber auch einfach selbst herstellen. Dazu mischt man 3 kg Honig mit 10 kg Puderzucker. Der selbst gemischte Futterteig mit Honig wird besser abgenommen als ein Fertigfutterteig. Er eignet sich auch sehr gut für Begattungskästchen.
Wann Zuckerwasser und wann Sirup die richtige Wahl sind: Bienen füttern – Zuckerwasser oder Sirup?