Wenn Völker durch die lange Kälteperiode jetzt in Futternot geraten, ist Gefahr in Verzug. Im Extremfall verhungern sie, da der Futterbedarf durch das Brutgeschäft jetzt hoch ist. Aber schon Futternot allein bewirkt, dass sie sich anschließend nicht optimal entwickeln.
bienen&natur Sonderheft Schwärme
Mit diesem natürlichen Verhalten richtig umgehen

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Mit diesem natürlichen Verhalten richtig umgehen
- Schwarmstimmung erkennen
- Methoden der Schwarmverhinderung
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Die winterlichen Temperaturen wollen nicht weichen und viele Imker konnten noch keine Futterkontrolle oder -Korrektur durchführen. Was man bei den geringen Plusgraden aber immer machen kann, das ist Zufüttern. Völkern, die schon knapp an Futter sind, rettet es womöglich das Leben – jenen die es nicht brauchen, schadets nicht. Außerdem hat die Fütterung natürlich eine stimulierende Wirkung. Voraussetzung ist ein flaches Deckelfuttergeschirr, in dem sich auch bei kühlen Temperaturen so viel Wärme staut, dass es Tag und Nacht von den Bienen begangen werden kann. Notfalls hilft auch eine Dämmplatte auf dem Futterdeckel.
Honig oder Futterteig
Als Futter bietet sich kandierter Honig an, den man mit etwas Küchenkrepp-Papier abdeckt, damit sich die Bienen im weich werdenden Honig nicht verkleben. Ersatzweise kann man auch Futterteig reichen. Honig-Zuckerteig im Verhältnis 1:3 oder auch Apifonda. Letzteres sollte man bis auf einen schmalen Abnahmespalt mit einer Plastikfolie abdecken, um es vor Austrocknung zu schützen. Alle Teige sollte man aber nur in kleinen Gaben verabreichen, da wir bei wärmeren Temperaturen mit einem plötzlichen Nektareintrag rechnen können. Dann sollten die Futtergeschirre leer sein. Bei Honigfütterung darf man gerne etwas großzügiger sein. Noch ein Tipp: Wenn die Bienen noch nicht im Futtergeschirr sitzen, legt man eine kleine Spur mit Honig oder Zuckerwasser, damit die Bienen den Weg zum Futter finden.
Vorsicht: Keinen fremden Honig füttern!
Zur Vermeidung von Seuchenübertragung (insbesondere Amerikanische Faulbrut) sollte ausschließlich eigener Honig verfüttert werden. Höchste Seuchengefahr besteht bei billigem Auslandshonig aus dem Supermarkt. Imker, die vor nicht allzu langer Zeit ein Faulbrutproblem auf ihrem Bienenstand hatten, dürfen generell keinen Honig verfüttern (siehe Auflagen des Veterinäramtes!). Erst der Honig, der nach Aufhebung des Sperrgebietes geerntet wurde, darf wieder ins Futtergeschirr gelangen.